Ausgewählte Kritiken - Rezensionen  
 
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Rezension „Florian Floh“
Alfred Warnes
Literarisches Österreich, Nr. 2015/1
 
     
   
 
     
 
 
     
  Manfred Chobot  
   
 
  Manfred Chobot        
    Florian Floh      
           
    Mit 45 Illustrationen von Ernst Zdrahal      
    2014: edition lex liszt, Oberwart
153 Seiten
     
    € 16,–      
    ISBN: 978-3-99016-069-5
Für Kinder ab acht Jahren
     
               
 
   
     
     
 

Dass Manfred Chobot, der Allrounder mit Publikationen von Lyrik, Prosa, Dramen, Kabaretttexten, Features, Feuilletons, zuletzt auch von Romanen, das Kinderbuch nicht auslässt, war zu erwarten, und es ist ja schon in früheren Jahren passiert. Diesmal ist das Thema und wann man es so will, die Hauptfigur, der „Protagonist“, ein Floh, der sich wortspielerisch Florian nennt, also Florian Floh heißt.

Er freundet sich mit Bernd an, dem er viel gute Laune erzeugt. Der Floh war in Chobots Kinderjahren ein häufig vorkommender Menschenquälgeist, wurde durch das sogenannte DDT ausgerottet und kommt mit Menschen heutzutage vor allem auf die Weise zusammen, dass er sich bei Haustieren einnistet.

Chobot wäre nicht der Wortmeister, der er eben ist, wenn er nicht aus diesem Sujet in 15 Abschnitten in eher kurzen, jeweils einen Absatz bildenden Sätzen ein kindergerechtes Lesevergnügen erzeugen könnte.

Der Floh als Zirkusartist, als Radballspieler, als Campingplatzbesucher am Meer, als Ablenkung in der Menschenschule, als Besucher und Lernender in einer eigenen Flohschule, als einer, für den die Kinder gern Geburtstagskuchen backen und dabei die Großmutter einspannen, als einer, für den man eine Wohnzündholzschachtel bastelt, als Von-Finger-zu-Finger-Hüpfer, als Wasserschifahrer und geschickter Surfer, als Turner von Sandburgen zu Sandburgen, als Paraglider, als Sich-Einnister in Vogelkäfigen und in Telefonbüchern und Telefonzellen, diese Rollen und Fertigkeiten beherrscht Florian Floh virtuos.

Kurzweilig, auf die Amüsierbedürfnisse von kleinen Lesern abzielend, auf lautes Lachen und Erzeugen bester Stimmung bei ihnen, versehen mit Illustrationen des Graphikers Ernst Zdrahal – man kann dieses Buch für 7 bis 9-Jährige nur wärmstens empfehlen.

Der Rezensent hat es bei seinen Enkelkindern ausgetestet.

Alfred Warnes

 

 
 
 
 
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