Ausgewählte Kritiken - Rezensionen  
 
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Rezension von „Der Bart ist ab“
Kurier, 22.12.2010
 
     
   
 
     
 
 
     
  Manfred Chobot  
   
 
Der Gruftspion
 

Manfred Chobot

       
   

Der Bart ist ab

     
   

Ein SMS Roman

     
   

2010

     
   

9,90 Euro

     
   

 

     
           
               
 
   
     
     
 

Erster österreichischer SMS-Roman
Manfred Chobot veröffentlicht seinen Roman „Der Bart ist ab“ in Form von 2.000 SMS.

Für Weihnachten auch als Geschenk zu haben: Manfred Chobots „Der Bart ist ab“.
Die E-Mail-Romanzen von Daniel Glattauer („Gut gegen Nordwind“, „Alle sieben Wellen“) haben einen SMS-Nachfolger bekommen: Der Wiener Autor Manfred Chobot (63) hat seinen Roman „Der Bart ist ab“ (Limbus Verlag) in SMS-Form geschrieben.

Das besondere an der Liebesgeschichte zwischen einem verheirateten Mann (M) und seiner Geliebten (F) ist nicht nur seine Erzählform, sondern auch sein Publikationsmittel: Die ersten hundert der fast 2.000 SMS erhält man für 9,90 Euro 20 Tage lang die zwischen den beiden Verliebten hin- und hergehenden SMS auf sein Handy. Wem dies zu lästig wird – oder wer schneller wissen will, wie die Affäre ausgeht –, kann jederzeit die Zusendungen stoppen und den restlichen Roman gleich als pdf-Dokument ausdrucken. Als Buch sollen die SMS nach Angaben des Autors im kommenden Jahr erscheinen.

Vorreiter in der SMS-Literatur: China und Finnland

Das erste Buch in SMS-Format ist „Der Bart ist ab“ allerdings nicht. Laut netzeitung.de hatte der chinesische Schriftsteller Qian Fuzhang 2004 seinen Roman „Aus der Festung“ als SMS-Fortsetzungsroman veröffentlicht.

2007 veröffentlichte der finnische Autor Hannu Luntiala mit „Viimeiset viestit“ („Die letzten Nachrichten“) einen Roman, in dem der Ex-Chef eines IT-Unternehmens auf einer Reise durch Europa und Indien ausschließlich per SMS Kontakt zu seinen Freunden und Verwandten hält. Der aus rund 1.000 Kurznachrichten bestehende 330-seitige Roman wimmelt dabei nicht nur vor den üblichen Abkürzungen, sondern auch vor Fehlern, wie sie beim schnellen Tippen auf der Handytastatur vorkommen.

Twitter- und Facebook-Romane

Auch andere virtuelle Kommunikationsmittel wurden bereits für die Literatur entdeckt: Den angeblich ersten Twitter-Roman brachte 2009 der US-Amerikaner Matt Stuart heraus, während der in Österreich und Ungarn lebende Kommunikationsfachmann und Mediengestalter Teglasy Gergely sich rühmt, am 1. Juli mit „Zwirbler“ den weltweit ersten Facebook-Roman ins Leben gerufen zu haben.

 
 
 
 
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