Ausgewählte Kritiken - Rezensionen  
 
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Rezension "Spreng-Sätze"- Bruno Jaschke  
"Gangan Viertel", Nr. 4/88
   
   
 
     
 
 
     
  Manfred Chobot  
   
 
Spreng-Sätze
  Spreng-Sätze.
     
    Satiren und Gegen-Sätze“      
    1987: Wiener Neustadt, Weilburg-      
    Verlag      
    broschiert      
    vergriffen      
           
               
 
   
     
 

Auf dieses Buch möchte ich, obwohl es aus dem Vorjahr stammt, hinweisen. Chobot betätigt sich darin nämlich überzeugend in einem Genre, das in den letzten Jahren durch mangelhafte handwerkliche Ausfertigung ein wenig ins Eck geraten ist: der engagierten Literatur. Da lesen sich ja so manche Erzeugnisse wie schlecht formulierte Parteiprogramme.

Nicht so die "Spreng-Sätze", im Untertitel "Satiren und Gegen-Sätze": 1¾ Seiten lang nur Beistriche, weil das Gelaber eines seine Untermieter kündigenden Hausherrn einfach auf keinen Punkt kommen will. Die Beschreibung einer Werbereise kann, wiewohl zahlreiche unlautere Manipulationsmethoden auf die Schaufel nehmend, auf den erhobenen Zeigefinger verzichten; und wo zur Polemik gegriffen wird, ist sie meist treffend. ... Einführung einer Idiotensteuer: "Kaum ein Fall von Steuerhinterziehung wurde den Behörden bekannt."

Manchmal gerät auch Chobot etwas ins Schlingern; etwa wenn er in die Rolle eines karrieregeilen Konzern-Managers schlüpft und sich nicht recht zwischen dessen persönlicher Realität und distanzierend-entblößendem Sarkasmus entscheiden kann. Doch schmälern solche Unpässlichkeiten das Lesevergnügen nicht wesentlich.


 
   
 
Bruno Jaschke
 
 
 
     
     
 
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